Ein Lebensweg als Chronistin Oberschwabens

Am 8. Oktober wäre Maria Beig 100 Jahre alt geworden.
In Oberschwaben kennt man sie als eine der drei Marien, dieser berühmten Schriftstellerinnen zwischen Donau und Bodensee. Gemeinsam mit Maria Menz und Maria Müller-Gögler hat Maria Beig hiesigen Frauen eine Stimme gegeben und Oberschwaben auf die literarische Landkarte gesetzt.

Die Schriftstellerin aus Senglingen bei Meckenbeuren in der Nähe von Tettnang war Handarbeitslehrerin und hat erst im Ruhestand begonnen, Bücher zu schreiben. In einem knappen, lakonischen und nüchternen Stil erzählt sie vom kargen Dasein der oberschwäbischen Bauernfamilien und wurde dafür nach der Entdeckung durch Martin Walser von der Literaturkritik als „Chronistin Oberschwabens“ gerühmt. Zu ihren bekanntesten Werken gehört „Rabenkrächzen“, „Hochzeitslose“ sowie ihre biografischen Erinnerungen „Ein Lebensweg“, mit denen sie 2009 auch niederschrieb, wie überlebensnotwendig das Schreiben für sie gewesen ist. Maria Beig starb am 3. September 2018 in Friedrichshafen.

Mit dem Projekt „Marienland“ knüpften schreibende Frauen 2019 an das schriftstellerische Wirken der drei Marien an und feiern jetzt den 100. Geburtstag von Maria Beig in denkwürdigem Rahmen. Im Kloster Schussenried kamen sie zu Ehren Maria Beigs zusammen. Mit einem Vortrag erinnerte Oswald Burger vom Literarischen Forum Oberschwaben in Überlingen an Maria Beig und ihr Werk.

Sie bringen neues literarisches Leben ins „Marienland“: Projekt-Teilnehmerinnen gemeinsam mit Schauspielerin Dietlinde Ellsässer (vierte von rechts) und Projektleiterin Annette Maria Rieger (ganz rechts) Foto: Büro für Regionalkultur