Sebastian Sailer, der als Johann Valentin Sailer am 12. Februar 1714 in Weißenhorn geboren wurde, trat als Schüler ins Prämonstratenserkloster Obermarchtal ein, wo er 1730 den Klosternamen Sebastian annahm und 1738 zum Priester geweiht wurde.

Neben seiner Tätigkeit als Lehrer für Kirchenrecht an der Klosterschule arbeitete er als Pfarrer in Seekirch am Federsee und in Reutlingendorf und von 1765 bis 1773 in Dieterskirch. Als gefragter Kanzelredner und Prediger war er auch außerhalb Schwabens bekannt. So wurde er bei einer Reise nach Wien im Jahre 1767 von Maria Theresia empfangen und als „Cicero Suevicus“ geehrt. Nach seinem Tod im Jahre 1777 wurde er in der Gruft des Klosters Obermarchtal beigesetzt.

Als Schriftsteller erlangte er besondere Bekanntheit durch seine im oberschwäbischen Dialekt verfassten Komödien. Zu seinen wohl bekanntesten Werken zählen „Die schwäbische Schöpfung“, „Der Fall Luzifer“ und „Die sieben Schwaben“.